Hyposensibilisierung gegen Allergien


Die Pollen-Pause richtig nutzen
Hyposensibilisierung gegen Allergien

Wenn die Eisblumen blühen, haben Allergiker Schonzeit. Trotzdem ist der Winter eine wichtige Zeit für Heuschnupfen-Geplagte: Wer sich jetzt für eine Hyposensibilisierung entscheidet, kommt besser durch die nächste Pollen-Saison.

Wegen der milden Winter beginnen die Heuschnupfenattacken früher und verlaufen heftiger. Das verlangt nach wirkungsvollen Behandlungsmethoden. Eine davon ist die Hyposensibilisierung, auch unter dem Namen spezifische Immuntherapie (SIT) bekannt. Danny Neidel, Geschäftsführerin der Landesapothekerkammer Thüringen, stellt das Verfahren vor.

Allergien sind eine Immunreaktion

Hustenanfälle, laufende Nasen und tränende Augen – Heuschnupfen ähnelt in seinen Symptomen einer Erkältung, ist aber in Wirklichkeit eine Immunreaktion. Apothekerin Neidel erklärt, warum: „Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems auf an sich harmlose Stoffe. Die für die Abwehr von Krankheitserregern zuständigen Zellen schlagen quasi falschen Alarm. Dadurch wird zu viel vom Botenstoff Histamin ausgeschüttet. Weil dieser entzündungsfördernd ist, kommt es zu den erkältungsartigen Symptomen.“

Wie die Hyposensibilisierung funktioniert

Da Allergien Immunreaktionen sind, zielt die Hyposensibilisierung direkt auf das Abwehrsystem ab. „Ähnlich wie bei einer Impfung konfrontiert man das Immunsystem über einen längeren Zeitraum hinweg gezielt und regelmäßig mit niedrigen Dosen des vermeintlichen Feindes", erläutert Neidel. „So kann sich der Körper quasi an das Allergen gewöhnen."

Ablauf der Hyposensibilisierung

Die Verabreichung erfolgt hauptsächlich mit Hilfe einer Spritze. Anfangs ist ein Pieks pro Woche erforderlich. Später genügen monatliche Sitzungen. Wer sich vor Spritzen fürchtet, lässt sich Tropfen oder Tabletten verschreiben. Insgesamt dauert die Therapie ungefähr drei Jahre. „Jetzt in Herbst und Winter ist die Luft pollenfrei – ideal, um mit der Behandlung zu beginnen“, rät Neidel.

Alternativen aus der Apotheke

Ungeeignet ist die Hyposensibilisierung für Kinder unter sechs Jahren, Asthmatiker und Patienten mit Autoimmunerkrankungen. Die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung entfällt ebenfalls bei Menschen die spezielle Medikamente wie etwa Betablocker einnehmen. Für diesen Patientenkreis finden sich wirkungsvolle Alternativen in der Apotheke. Cromoglicinsäure etwa wirkt vorbeugend gegen Heuschnupfen. Antihistaminika wie Cetirizin helfen im Akutfall. Je nach Schweregrad und Ausprägungsform der Allergie empfehlen sich Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen „Das Apothekenpersonal ist bei der Auswahl geeigneter Präparate gerne behilflich, informiert über Nebenwirkungen und gibt Tipps zur richtigen Anwendung“, ergänzt Neidel.

News

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

St. Viktor Apotheke
Inhaberin Heike Nickolay
Telefon 02304/2 20 33
Fax 02304/2 23 00
E-Mail st.viktor-apotheke@t-online.de